Zwischen „CSI“ und „Crossing Jordan“

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Ich finde ja: Genauso spannend wie das Schreiben eines Kriminalromans ist die Recherche für die einzelnen Szenen.
Gestern durfte ich einen Blick in das Oldenburger Außeninstitut für Rechtsmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover werfen. Riesiges Glück hatte ich mit meiner tollen Gesprächspartnerin: Dr. Yvonne Schulz hat nicht nur souverän die Hemmschwelle zum Thema gesenkt („Fragen Sie einfach drauf los!“), sondern auch charmant reagiert, wenn während unseres Gesprächs im Besprechungsraum mein Kreislauf etwas in den Keller ging („Noch einen Schluck Kaffee?“).
Dank ihres ausführlichen Einblicks in den Arbeitsalltag weiß ich nun, wo der Unterschied zwischen Pathologie und Rechtsmedizin liegt, welche Aufgaben ein Präparator übernimmt und ob man den Todeszeitpunkt eines Opfers vor Ort wirklich so genau bestimmen kann wie die vorwitzigen Rechtsmediziner im „Tatort“.
Der gewiefte Serienkonsument ahnt ja bereits: Das geht natürlich nicht. Und mit „CSI“ und „Crossing Jordan“ hat die Arbeit im Institut auch nicht viel zu tun, stellte Dr. Schulz klar – im Obduktionssaal sind Mundschutz, Handschuhe und OP-Kittel angesagt statt Lippenstift, Stilettos und schicke Lederjacken…

Kategorie: Bücher & Events
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