Gerade gelesen: „Wiedergänger“ von Alexandra Kui (Hoffmann und Kampe, 320 Seiten, 18 Euro)
Mein Fazit: Gute Story mit interessanten Charakteren, spannend erzählt!
Komischerweise habe ich bei Kuis Vorgänger „Blaufeuer“ zwei Anläufe gebraucht, bevor ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Lag’s an der eigenwilligen Erzählsprache, an die man sich erst gewöhnen muss? Oder daran, dass die Auflösung zum Schluss doch etwas bemüht konstruiert war? Egal, beim aktuellen Buch hatte ich diese Probleme nicht.
Die Geschichte: Tönges Engel, Sprengmeister im Ruhestand, verschwindet spurlos. Da er er nicht nur ein alter Sturkopp war, sondern mit der Familie auch im Streit auseinandergegangen ist, kümmert das niemanden so richtig. Außer seiner Enkeltochter und Firmenerbin Liv, die mit Tönges einiges gemeinsam hat und nicht an die Version glaubt, dass der Einzelgänger sein altes Leben hinter sich lassen wollte. Sie stellt Nachforschungen an und landet schließlich in Island, wo sie einem alten Familiengeheimnis auf die Spur kommt.
Klingt abwegig? Kann schon sein. Aber es ist so gut erzählt, dass man leicht darüber hinwegsehen kann, und die Charaktere sind herrlich sperrig und so dreidimensional angelegt, als könne man sie morgen auf der Straße treffen.